Es ist wichtig zu wissen was so im Umfeld passiert und welche Fakten dahinter stecken. Deshalb beleuchten wir hier Projekte  die kommen sollen oder schon da sind.

Tiefengeothermieprojekt Basel - Basel liegt am südöstlichen Ende des Oberrheingrabens. 2005 erste Probebohrung. 2006 eine weitere bis auf 5000 Meter. Im Dezember 2006 induzierte Seismizität über Magnitude 3 mit Schäden im Umfeld. Aufgrund des seismischen Risikos wurde das  Vorhaben eingestellt. Das Bohrloch wurde verschlossen. Wegen der Zunahme von schwachen seismischen Ereignissen musst das Bohrloch 2017 wieder geöffnet werden um Druck abzulassen.

Bruchsal - Im Jahre 1983 wurde die 2500 Meter tiefe Bohrung für Wärmegewinnung in Betrieb genommen.  Die hohe Mineralisierung führt zu so genanten Ausfällungen, die Verrohrung setzte sich zu. 1990 wurde das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. 2001 wurden die Arbeiten, wegen veränderter Rahmenbedingungen, zum Zweck der Stromerzeugung wieder aufgenommen. 2021 wurde damit begonnen eine Pilotanlage zur Gewinnung von Lithium aus dem Tiefenwasser zu installieren.

Tiefengeothermieprojekt Brühl (in der Höhe von Heidelberg), sollte 2015 in Betrieb gehen.  Bohrtiefe: ca. 3700 Meter. Zwei Bohrer wurden abgerissen, ein Bohrloch blockiert. Damaliger Betreiber: Firma GeoEnergy, Karlsruhe. Stand: Bohrungen wurden unterbrochen, die Betreiberfirma geriet in Insolvenz (Juli 2015). Das Projekt ruhte lange, jetzt soll es wieder aktiviert werden. Eine weitere Bohrung soll niedergebracht werden. Eine Aufsuchungserlaubnis wurde erteilt. Der Gemeinderat von Brühl hat sich aber dagegn entschieden (2021).

Tiefengeothermieprojekt Insheim (Pfalz) -  2008 erfolgte die erste Bohrung in eine Tiefe von ca. 3600 Meter. Im Jahre 2010 wurde ein Erdbeben der Stärke 2,4 registriert. 2012 wurde das Kraftwerk in Betrieb genommen.Das Kraftwerk läuft auf verminderter Last, da ansonsten stärkere Seismizitäten auftreten. Bis 2020 wurden 154 Beben im Zusammenhang registriert. 2020 wurde ein Erdbeben der Stärke 2,2 registriert. Heute im Besitz von Vulcan Energy.

Erdwärmekraftwerk Landau -  2007 in Betrieb gegangen. Erstes Kraftwerk im Oberrheingraben. Bohrtiefe: ca. 3340 Meter. Realisiert von Firma geox. Kraftwerk stand nach aufgetretenen Schäden ( induzierte Erdbeben 2009 Stärke 2,7 und 2,4, Bodenhebungen2013, 2014)  ab 2014 still. Später im Besitz von Daldrup & Söhne über Tochter Geysir Europe. Ab 2018 wieder im Probebetrieb, 2020 verkauft an einen luxemburgische Investgesellschaft. Heute im Besitz von Vulcan Energy.

Illkirch Grafenstaden/Elsaß - 2018 hat man mit den Bohrungen begonnen. Projektbetreiber ist Electricité de Strasbourg. 2019 wurde das Projekt vorübergehend eingestellt, weil man auf schwer durchdringliches Material gestoßen ist. Man möchte weitere Untersuchungen abwarten, um zu entscheiden wie man weiter vorgeht. Der Bohrturm wurde abgebaut.

Vendenheim-Reichstett - 2017 wurde mit den Bohrarbeiten begonnen. Ziel war es bis auf 4000 m Tiefe zu bohren.  Bereits 2019 kam es bei Injektionsversuchen zu größeren induzierten seismischen Ereignissen die bis zur Stärke 4,0 am 26.06.2021 gipfelten (Epizentrum La-Wantzenau). Das Projekt wurde gestoppt. Doch auch danach kam es bei der Entspannung des Untergrundes wiederum zu Erdbeben mit Schäden an der Wohnbebauung sowohl im Elsass als auch in Deutschland.

Die Chronologie der Ereignisse finden Sie unter dem Menüpunkt Chronik unter den Jahren 2020 und 2021. Offensichtlich wurde zu tief gebohrt und mit zu hohem Druck gearbeitet.Wiederum ein Beweis dafür dass diese Technologie unsicher und schwer beherrschbar ist. Auf deutscher Seite gab es rund 400 Schadensfälle. Die Betroffenen streiten bis heute um eine Entschädigung.

Vendenheim-Reichstett ist ein trauriges Beispiel dafür, wie man die Rechte der Bürgerinnen und Bürger mit Füßen tritt, indem man diese einfach ignoriert und aussitzt.

Weitere Projekte sind im Elsaß geplant: Hurtigheim - Projektbetreiber Fonroche,  Eckbolsheim - Projektbetreiber Fonroche, Hoffen - Projektbetreiber Electricité de Strasbourg, Hunspach - Projektbetreiber Electricité de Strasbourg